Café im Schlosspark

(Ein nettes Café, dass zum Schlosspark außerhalb der Stadt gehört. Hier ist eher ein Ort für Tourismus und Entspannung und nicht für den gewöhnlichen Alltag von DNC)

Nachdem ich meinen Wagen etwas versteckt geparkt hatte, damit niemand von der Straße aus meinn Auto sah und sich fragte, was ich hier machte, betrat ich das Café. Da es ja leider regnete war nichts von wegen mit meiner Freundin draußen im Garten sitzen und danach durch den Park gehen oder so. Aber vielleicht war's ja besser, wie es war. So konnte ich mir wenigstens eine heiße Schokolade bestellen ohne wegen strahlenden Sonnenscheins zweifelnd angesehen zu werden. Yuki war noch nicht da, wie ich feststellte, also sah ich mich mal nach einen Tisch für uns um.
Da hast du ja nochmal Glück gehabt, Desmond, sagte ich zu mir selbst und lächelte wieder vor mich hin. Nach kurzem Überlegen, wählte ich einen Tisch in einer der etwas schützenderen Ecken des Cafés. Ich setzte mich und bestellte dann schon einmal eine heiße Schokolade. Da der Platz direkt am Fenster war, konnte ich gut nach draußen auf den verregneten Park voller Blumen und das Schloss in der Ferne blicken.
"Die armen Schmetterlinge...", murmelte ich leise und zog eine Zigarettenpackung aus meiner Hosentasche. Dann zündete ich mir eine Kippe an, was niemanden störte, da es ein Café war, das äußerst raucherfreundlich war. Ein Umstand, der Yuki wohl weniger gefallen würde, aber ansonsten war es echt schön hier. Und so wie ich meine Freundin kannte, würde sie meine Meinung teilen. Die Kellnerin brachte mir mein Getränk und ich bedankte mich mit meinem üblichen Lächeln dafür, bis ich wieder leicht deprimiert aus dem Fenster sah und seufzte: "Sie sterben heute wieder so laut..."

Da es vorhin in der Stadt angefangen hatte zu regnen, beschloss ich mit meinem Porsche zu meinem Date zu fahren. Ich sah mich nach einem geeigneten Parkplatz um und entdeckte dabei Desmonds Wagen. Ich lachte leise in mich hinein, als ich daran dachte, wie er reagieren würde, wenn er sah, dass ich nun hinter ihm parkte. Ich griff nach hinten, um meine Handtasche und einen Regenschirm mitzunehmen und stieg aus dem Auto. Auch wenn es nur wenige Schriite zu dem Café waren, spannte ich den Regenschirm auf. Errstens liebte ich das Geräusch, das der Regen darauf machte und Zweitens wollte ich nicht völlig durchnässt in einem Café sitzen und frieren. Mittlerweile hatte es aufgehört langsam zu regnen; es schüttete nun geradezu. Ich stieß die Tür des Cafés auf und atmete den Duft der heißen Schokolade ein. Dabei fiel mir der Geruch nach Zigaretten auf und ich rümpfte ein wenig die Nase. Ich mochte Raucher nicht besonders und sah auch nur deshalb bei Desmond darüber hinweg, weil er es nur gelegentlich tat. Ich entdeckte ihn in einer der hinteren Ecke sitzen und nach draußen starren. Ich grinste und schlich mich von hinten an. "Sinieren wir wieder über Schmetterlinge und wie sei sterben, Schatz?", begrüßte ich ihn und gab ihm einem leichten Kuss auf die Stirn.

Ich bemerkte Yuki und als sie ihre Frage stellte nahm ich meine Zigarette aus dem Mund und pustete ihr den Rauch ins Gesicht. Das tat ich eigentlich nur, um sie leicht zu ärgern und es würde mich wohl einige meiner schönen schwarzen Haare kosten, aber irgendwie war es mir das gerade wert.
"Ja...Hast du es mitbekommen? Sie sterben schon wieder so laut...Das ist wirklich traurig.", seufzte ich und nahm noch einen Zug von meiner Zigarette.
Den Rauch atmete ich diesmal aber möglichst weit weg von Yuki aus. So wollte ich ihr eigentlich nur zeigen, dass das erste Ausatmen eher ein Scherz gewesen war. "Setz dich doch, Süße", meinte ich dann leicht lächelnd und nickte zu dem Stuhl mir gegenüber.
"Und erzähl mir von deinem Tag. Das interessiert mich brennend.", fügte ich dann noch hinzu und drückte die Zigarette im Aschenbecher vor mir aus.

Ich verzog das Gesicht leicht, als mir Desmond den Rauch seiner Zigarette ins Gesicht pustete. Ich krallte meine Finger in seinen Haaren zusammen und sah ihn ein wenig beleidigt an. Ich merkte, dass er es als Scherz gemeint hatte, fand es dennoch nicht lustig. Zu seinem Glück drückte er die Zigartette schnell aus. Ich setzte mich ihm gegenüber und fing an zu erzählen: "Naja... es war eigentlich so wie immer: ein wenig stressig, aber doch zu bewältigen auf der Arbeit. Zurzeit ist die Stimmung ja so oder so ein wenig angespannt im Hauptquartier, wegen dem Spiel, das Asukai vorgeschlagen hat." In diesem Moment kam die Bedienung an den Tisch. Bevor sie auch nur den Mund aufmachen konnte, meinte ich an sie gerichtet: "Einen Latte Macchiaoto mit extra viel Kakao oben drauf, bitte!" Sie schien mir etwas verwirrt auf meine, auf sie wahrscheinlich barsch scheinende, Bestellung zu reagieren, aber ich wollte mit Desmond allein sein. Soweit man in einem Café eben allein sein kann.
"Wo waren wir? Ach ja: mein Tag war bis jetzt ganz normal. Und deiner? Du sahst eben wirklich bedrückt aus. Ist etwas passiert?" Auch wenn ich noch nicht wusste, worum es ging; ein wenig Sorge schwang in meiner Stimme mit, denn ich wollte nicht, dass mein Desi-schatz traurig war.

Ich schmunzelte bei dem Ton, den Yuki anschlug, während sie mit der Bedienung sprach. Was für ein Unterschied es doch zu jenem Ton war, den sie drauf hatte, während sie mit mir sprach. Und in eben diesen Tonfall wechselte sie jetzt auch wieder und fragte mich nach meinem Tag und ob etwas passiert sei, da ich wohl etwas deprimiert aussah.
Ich zuckte leicht mit den Schultern und sagte dann: "Ach, ich hab mal wieder die Nacht durchgearbeitet, aber letztendlich alles geschafft. Bei uns ist auch gerade leicht Stress wegen Crows Spielchen, aber im großen und ganzen macht es doch sehr viel Spaß, was er sich da ausgedacht hat! Endlich mal was nützliches von den Dark Legends...Ansonsten machen die ja nur Probleme."
Ich lachte und fuhr dann wieder lächelnd fort: "Aber du kennst mich ja! Es passiert mir einfach teilweise, dass ich traurig werde, ohne, dass ich genau weiß warum. Und ich hatte mir eben ein wenig Sorgen um Thirteen gemacht."
Eben hatte ich noch gelacht, nun war ich wieder völlig ernst. "Außerdem sind es die armen Schmetterlinge da draußen, die mir Sorgen bereiten...", seufzte ich dann noch.

Ich seufzte leise. An den Problemen, die er hatte, konnte ich nur sehr wenig rütteln. Außer der Sache mit dem Schlafmangel vielleicht, auch wenn das wahrscheinlich mit Thirteen zusammenhing. Wir hatten das Thema schon öfter gehabt und mir war klar geworden, dass Thirteen irgendwie einsam sein musste. Die Bedienung kam mit meinem Macchiato. Sie stellte das Glas mit einem leisen "Bitte sehr. Kann ich ihnen sonst noch etwas bringen?" vor mir ab und ich überlegte. "Ja ich hätte noch gerne ein großes Stück von der Tarte au chocolat. Ein Teller, zwei Gabeln, bitte!" Ich scheuchte sie mit einer lockeren Handbewegung weg, die sagen sollte: "Na mach schon, bring uns unseren Kuchen!" Ich wandte mich wieder Desmond zu, der wirklich dunkle Schtten unter den Augen aufzuweisen hatte, und nahm einen Schluck von meinem Latte Macchiato. "Ja du hast Recht: sie sterben zu laut.", stimmte ich ihm zu, als er die Schmetterlinge ansprach. "Aber es gibt bestimmt einige, die den Regen jetzt da draußen genießen. Zu dem Spiel von Asukai... Es wird irgendwann noch lustiger werden, als es jetzt ist. Meinst du nicht auch?"

Erneut dieser barsche Tonfall zu der Bedienung. Ich lächelte die junge Kellnerin dafür entschuldigend an und wandte mich dann wieder ganz meiner Freundin zu.
"Den Regen genießen?", fragte ich nachdenklich und sah eine Weile lang wieder nach draußen. "Ich glaube nicht, dass Schmetterlinge so etwas tun, aber vielleicht hast du ja Recht."
Mit diesen Worten schloss ich dieses Thema innerlich ab. "Ja sicher wird es das. Sobald erst einmal bei allen richtiger Kampfgeist entstanden ist, wird er sehr amüsant. Und vor allen Dingen gefährlich.", stimmte ich Yuki zu und lächelte nun wieder.
"Ich hoffe nur, dir passiert dabei nichts. Es wäre so schade um dich", lachte ich und beugte mich über den Tisch um sie zu küssen. Natürlich achtete ich darauf, unsere Getränke nicht umzuwerfen.
Nachdem ich den Kuss wieder gelöst hatte, setzte ich mich erneut ordentlich hin und trank einen Schluck von meiner heißen Schokolade. Ich liebte Schokolade - in allen Formen. Und die Wärme tat mir gut.

Ich erwiderte seinen Kuss sanft und sah ihm danach kurz in die Augen. Wie süß von ihm, dachte ich, als er sagte, dass er nicht wollte, dass mir etwas bei Asukais Spielen zustieß. "Ich denke nicht, dass du dir allzu viel Sorgen um mich machen musst Schatz. Wie sonst hätte ich zur Chefin der Revolutions werden können, wenn ich mich nicht selbstverteidigen könnte? Und andere außer Gefecht setzen könnte?" Ich nahm seine Hand und verschränkte meine Finger mit seinen. "Wir müssen nur aufpassen, dass wir uns nicht irgendwann als Feinde gegenüberstehen. Ich wüsste nämlich nicht, wie das dann enden würde." Ich sah ihn ein wenig verzweifelt an und meine Hände verkrampften sich bei dem Gedanken daran.

"Ich weiß, wie es enden würde", sagte ich lächelnd und drückte leicht ihre Hand. "Ich würde mich erschießen, damit du es nicht tun musst. Oder Thirteen. Ihr sollt nicht damit leben müssen. Immerhin seit ihr..." Ich machte eine kurze Pause und schlug die Augen auf, damit ich Yuki direkt in die Augen sehen konnte "...die wichtigsten Menschen in meinem Leben!", beendete ich meinen Satz dann, während ich noch immer lächelte.
Ich trank noch einen Schluck von meiner heißen Schokolade und sah meine Freundin dann fröhlich an. Während ich eine Hand an ihre Wange legte, sagte ich noch: "Aber keine Sorge. Ich pass immer auf dich auf. Und ich werde mein Möglichstes tun, damit es nie zu so einer Situation kommen wird, in der wir eine Waffe auf einander richten müssen, versprochen!"
Ich hoffe, ich kann mein Versprechen halten, dachte ich ernst, behielt äußerlich aber mein Lächeln bei. Es musste ihr vielleicht ein wenig grausam vorkommen, wie ich lächelte, während ich von solch traurigen Dingen sprach, aber es war nun mal nicht meine Art, mir über Situationen Sorgen zu machen, die nicht eingetreten waren. Generell machte ich mir nicht oft Sorgen. Da hatte ich nun mal das Glück, ein sorgloses Wesen zu besitzen und das zeigte sich eben mal wieder.
Yuki und Thirteen waren die Einzigen, um die ich mich manchmal sorgte. Gerade weil sie mir so furchtbar wichtig waren.

Es kam mir seltsam vor, wei Desmond bei diesem Thema lächeln konnte. Wahrscheinlcih verbarg er seine Sorgen, wenn er denn welche hatte, hinter einem Lächeln. Allerdings fand ich es nicht gerade nett von ihm, dass er mich ohne ihn weiterleben lassen wollte. "Wie soll ich denn dann ohne dich leben? Ich würde viel lieber mit dir gemeinsam sterben, als ein einsames weiteres Leben zu führen.", meinte ich mit ersickter Stimme. Mir fiel auf, dass ich mich zu sehr in dieses Thema reinsteigerte. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer von uns beiden sterben würde, war äußerst gering. Um nicht zu sagen gerade zu null. Ich nahm erst mal einen großen Schluck aus meinem Glas und drehte mich kurz zur Theke um. Wo blieb unser Kuchen? Den konnte ich jetzt wirklich gut gebrauchen. Zum einen um mein Gemüt ein wenig abzukühlen, zum anderen, weil ich sei 4 Stunden nichts, außer einem Kaugummi gegessen hatte und jetzt ein klitzekleines bisschen hungrig war.

Ich sah ihr an, was sie über mein Lächeln zu diesem Thema dachte. Dass ich meine Sorgen hinter meiner Fröhlichkeit verbarg. Vielleicht hatte sie ja recht, vielleicht tat ich das ja sogar. Aber es war nun mal meine Art. "Ach Yuki", seufzte ich leicht belustigt. "Wir zwei, wir wusste doch immer, dass so etwas jederzeit passieren kann. Und wenn ich gehen würde, würde ich nicht wissen wollen, dass du meinetwegen auch stirbst. Daran möchte ich einfach nicht Schuld sein, verstehst du? Also versprich mir bitte, dass du auch ohne mich weiterleben könntest!", fügte ich ruhig hinzu und beugte mich dann erneut über den Tisch, um sie zu küssen.
"Du sitzt so ungünstig da~!", lachte ich und legte meine Stirn gegen ihre. "Vielleicht fragst du dich vielleicht, warum ich jetzt noch lachen kann. Das kann ich dir sagen; Weil ich dich liebe!", flüsterte ich und grinste leicht.

"Ich liebe dich auch Desi. Aber... Ach vergiss es. Dieser Fall wird ja doch nicht eintreten." Diesem Spitznamen war er nicht besonders zugeneigt, das wusste ich, aber ich mochte es, ihn damit aufzuziehen. Ich lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Nase. Zu etwas anderem war man in dieser Stirn-gegen-Stirn-Position nicht fähig. Ich lehnte mich ein wenig zurück und kramte in meiner Handtasche nach einem Taschentuch. Ich hatte zwar nicht direkt geweint, aber Tränen waren mir trotzdem bei dem Gedanken, dass Desmond nicht mehr unter den Lebenden weilen würde, in die Augen gestiegen.
"Ja ich sitze wirklich ein wenig ungünstig da... Vielleicht sollte ich mich auf deinen Schoß setzen, damit ich die Theke besser im Blick habe?" Ich wusste nicht wieso, aber der Gedanke jetzt so nah bei ihm zu sein, näher als ich es ohnehin schon war, beruhigte mich irgendwie.

"Nenn mich noch einmal Desi und wir richten früher Waffen aufeinander als ich jemals dachte!", knurrte ich, lehnte mich dann aber auf meinem Stuhl zurück und sagte lächelnd: "Na dann komm her!"
Sie sagte, dass so etwas bestimmt nie passieren würde, aber ich dachte da anders. Es konnte uns früher passieren, als wir dachten, dass wir uns als Feinde gegenüber stehen würden. Auch wenn es nicht meine Art war, mir über so etwas vorzeitig Sorgen zu machen, hielt es es durchaus für möglich. Diese Stadt war immerhin verrückt und wer wusste schon was passieren konnte und was nicht. Abgesehen davon, war ich Co-Chef und sie Chefin, das hieß ja quasi, wenn irgendeiner nun einen Kampf vorhätte wären wir wohl mit die Ersten, die dabei sein würden um unsere Gruppen zu verteidigen. Das war ja auch selbstverständlich so. Wieso hielt sie es eigentlich für so unwahrscheinlich?

Ich stand auf und ging um den Tisch herum, um mich auf seinen Schoß zu setzen. "Du weißt doch, dass ich dich nur necken will, Schatz.", meinte ich ung küste ihn sanft auf seine Lippen. Um ehrlich zu mir zu sein, hatte ich das vorhin nur gesagt, damit ich mich nicht noch wieter reinsteigerte. Wir hatten schon genug Stress am Hals, da war der Gedanke über den Tod des anderen nicht unbedingt zu gebrauchen.
Ich sah zur Theke hinüber und beobachtete die Bedienung dabei, wie sie - endlich- mit dem Kuchen zu uns hinüber kam. Na endlich, dachte ich insgeheim, wurde aber auch Zeit... Sie stellte den Teller vor uns ab und ich beschloss, sie ein wenig zu verwirren, indem ich sie jetzt gerade zu anstrahlte und mit nicht zu überhörender Übertriebenheit sagte: "Recht herzlichen Dank. Wenn wir noch etwas wünschen, werden wir es Ihnen selbstverständlich mitteilen." Wie erwartet, sah sie mich ziemlich verwirrt an. Sie drehte sich kopfschüttelnd um und ging zur Theke zurück.
Derweil hatte ich mich wieder Desmond zugewandt. Ich schnappte mir eine der beiden Gabeln vom Teller, selbstverständlich mit Kuchen darauf, und verlangte von ihm: "Mach schön den Mund auf, Schatz!" Auch wenn ich einen Mordshunger hatte; dieser Spaß musste einfach sein. Hmmm... Aber diese Tarte roch wirklich lecker nach geschmolzener Schokolade.

Ich lächelte etwas über dieses Kinderspielchen, tat aber brav was sie von mir verlangt hatte. Immerhin waren wir ja nicht hier, um nur todernst zu sein und der Kuchen sah verdammt lecker aus. Wie gesagt, ich liebte Schokolade! Torten und heiße Schokolade besonders, aber vor allem wartete ich noch auf einen Kaugummi mit Schokoladen-Geschmack! Mann, das wäre mal was richtig geiles!
Nebenbei legte ich meine Arme um Yuki und sah mit meinen ungewöhnlich hellblauen Augen zu ihr hoch. Hatte sie jetzt Spaß daran gehabt, diese arme Kellnerin zu verarschen? Wahrscheinlich schon und ich hatte es ja auch selbst recht amüsant gefunden.

Ich erwiderte Desmonds Blick und versuchte zu erraten, was er dachte. Vergebens, denn ich verlor mich sogleich in seinen hellblauen Augen. Der Duft des Kuchens stieg mir in die Nase und ich drehte mich um, um mir etwas mit der zweiten Gabel abzumachen. Ich schob mir das Stück in den Mund. Mann dieser Kuchen war echt lecker. "Was machen wir eigentlich hiernach? Gehen wir noch in eine Bar oder so?", fragte ich ihn. Ich hoffte, dass er sich für "oder so" entschied und dass das irgendwas bei einem von uns zu Hause sein würde.

"Ey du hast mir ja gar keinen Kuchen gegeben, böses Mädchen!", meinte ich und piekste sie in die Seite, was ziemlich leicht machen ließ, wo sie doch gerade so einladend auf meinem Schoß saß. Ich nahm mir jetzt selbst ein Stück von Kuchen. Schmeckte echt geil.
Yuki fragte, was wir machen sollten, wenn wir hier fertig waren. Also sicher nicht in Bar!, dachte ich. Immerhin hatte ich Thirteen vorgeschlagen mal wieder in 'ne nette Bar zu gehen und ich wollte ihm so nicht begegnen... Nicht mit Yuki. Der würde mich umbringen! Generell wäre mir das Risiko gesehen zu werden in der Innenstadt viel zu hoch. "Lass uns zu mir fahren", meinte ich dann und lächelte.

Das Pieksen in die Seite kam überraschend. Ich zuckte zusammen und quiekte leise auf, als er das tat. "Weil ich es kann.", meinte ich nur und stupste ihm leicht auf dei Nase. "Zu dir also... hört sich gut an.", war meine Reaktion auf seine Antwort. "Übrigens: Du hast da was." An seinem Mundwinkel klebte ein wenig Schokolade und ich deutete bei mir auf die gleiche Stelle, um ihm das zu verdeutlichen. "Soll ich es wegmachen?",fragend blickte ich ihn an. Es tat so gut einfach mal wieder rumzualbern und sich nicht um etwas kümmern zu müssen.

"Ja ich weiß, meine Wohnung ist ganz was tolles", grinste ich. Sie war ja nicht besonders groß, dafür aber modern und hatte einen geilen Blick übder die Stadt, was besonders Nacht ziemlich nice war.
Als Yuki mir sagte, dass ich etwas am Mund hätte grinste ich leicht. Das war ja mal wieder typisch sie. "Frag doch gleich, ob du mich küssen darfst, Schatz", antwortete ich grinsend und sagte dann gespielt ernst: "Es sei dir erlaubt~"

Ich lachte ihn an und beugte mich zu ihm runter. Kurz bevor sich unsere Lippen berührten, hielt ich noch einmal inne. "Ich hätte dich auch so geküsst, mein Schatz." Dann schloss ich die Lücke zwischen unseren Lippen und gab ihm einen langen und intensiven Kuss.
Nachdem ich den Kuss beendet hatte, drehte ich mich zum Tisch um und trank den letzten Rest von meinem Latte Macchiato. Ich nahm mir noch ein Stück von unserem Kuchen und gab auch Desmond gnädigerweise eines.
"Wollen wir dann gleich los? Wenn wir hier fertig sind?" Ich legte den Kopf ein wenig schief und blickte ihn mit großen Augen an.

Ich erwiderte ihren Kuss und lächelte sie an, nachdem wir uns von einander gelöst hatten. "Was willst du sonst noch machen? Im Park spazieren gehen!?", fragte ich lachend und nickte zum Fenster. Draußen schüttete es immer noch wie aus Eimern. Ich nahm einen Schluck von meiner heißen Schokolade und sagte mit einem leicht verträumten Ausdruck in den Augen: "Meine Mutter sagte immer, wenn es so geregnet hat, dass die Engel ihre Badewannen auskippen"
Bei der Vorstellung schmunzelte ich etwas. Es wäre schon witzig, wenn es wirklich so wäre, aber ich glaubte nicht an Engel und auch nicht an Gott.

"Engel?", fragte ich: "Und hast du es ihr geglaubt?" Ich lachte ihn an, denn ich wusste ganz genau, dass er es jetzt definitiv nicht mehr tat. Ein wenig in Gedanken, oder besser gesagt, in nichts Denken, versunken, nickte ich vor mich hin...
"Dann würde ich vorschlagen, dass ich die Kellnerin gleich rufe, damit wir bezahlen können." Der Gedanke, sie noch ein letztes mal zu verwirren, amüsierte mich und ich musste unwillkürlich grinsen.

Ich lehnte meinen Kopf gegen Yukis Rücken und antwortete lächelnd: "Ja, damals habe ich ihr das geglaubt. Ich habe früher immer an Engel geglaubt, weißt du? Naja und es erschien mir irgendwie logisch..."
Dann zuckte ich leicht mit den Schultern und fügte noch hinzu: "Aber das ist schon eine Weile her. Inzwischen hat sich bei mir so einiges verändert."
Yuki schlug vor, dass wir bald gehen sollte und ich stimmte ihr da zu, trank noch meine heiße Schokolade aus und rief dann die Bedienung. Die Freude, sie noch mal zu ärgern ließ ich Yuki nicht, sondern bedankte mich mit einem strahlenden Lächeln für den Service, bevor ich die Rechnung bestellte, die sie dann auch relativ flott brachte. Ich bezahlte, natürlich für meine Freundin mit und stand dann auf, wobei ich Yuki allerdings hoch hib, damit sie nicht hinfiel oder so. "So Schatz. Soll ich dich zu deinem Auto tragen~?", fragte ich grinsend.

Schade... Er hatte mir nicht die Gelegenheit gelassen die Kellnerin zu ärgern. Und warum strahlte er sie so an? Naja er war meins, also musste ich mir nicht zu viele Sorgen darum machen, dass er Interesse an ihr hatte. "Wenn du dann auch noch einen Schirm halten kannst.", meinte ich lachend. "Ich will nämlich nicht unbedingt nass werden. Obwohl... " Ich tat so als würde ich überlegen: "Wir können uns ja bei dir zu Hause wieder aufwärmen." Ich war mir sicher, dass er die Anspielung verstanden hatte, zog aber trotzdem eine Augenbraue hoch, wie man es immer bei solchen Andeutungen machte.

"Also ich finde dich nass sehr sexy", erwiderte ich grinsend. Natürlich hatte ich ihre Andeutung in Sachen aufwärmen verstand und natürlich war ich dem Gedanken nicht abgeneigt. Abgesehen davon, dass sie mit ihrem eigenem Auto da war und meine Ledersitze dann noch nicht mal wegen der Nässe leiden mussten. "Dann ist das entschieden. Ich trag dich~!", lachte ich und lief, sie tragend, zur Tür. Aber ich trug sie nicht einfach nur so, sondern vielmehr wie man eine Braut nach der Hochzeit tragen würde. Ein absurder Gedanke. Es war ja kaum möglich, dass wir heirateten. Erstens war Yuki erst achtzehn und zweitens würde der Einzige, von dem ich wollen würde, dass er mein Trauzeuge wäre, wohl einen großen Bogen um eine Hochzeit wie diese machen. Unsere Beziehung blieb eben kompliziert, was mich aber schon nicht mehr störte, als wir draußen durch den Regen liefen.
"Wo hast du geparkt, Schatz?", fragte ich Yuki nun.